Umfeld

Universität Hamburg

Soziologie, Politikwissenschaften & Public and Nonprofit-Studies

Bachelor- & Master-Studierende

Durchführung: mehr als drei Mal

6 CP und 4 SWS

Anzahl der Studierenden: ca. 20 pro Semester

In welchem Umfeld habe ich mein Angebot zum forschenden Lernen umgesetzt?

Mein Angebot zum forschenden Lernen ist das Campus meets Community Lab (CC-Lab). Es richtet sich an Studierende der Bachelorstudiengänge Soziologie und Politikwissenschaft sowie des Masterstudiengangs Public and Nonprofit-Studies.  Das CC-Lab zielt darauf ab, zivilgesellschaftliche Fragestellungen im Rahmen des forschenden Lernens gemeinsam mit verschiedenen Praxispartner:innen aus der zivilgesellschaftlichen Szene und Studierenden zu untersuchen – es basiert also auf einem Community Based Research-Ansatz. Die Leitidee des CC-Lab ist, dass Studierende nicht nur für sich selbst forschen, sondern dass ihre Forschungserkenntnisse eine gesellschaftliche Bedeutung erlangen und einen zivilgesellschaftlichen Nutzen haben. In diesem Zusammenhang arbeitet das CC-Lab mit dem Haus des Engagements der Stadt Hamburg zusammen und steht in engem Kontakt mit dem Forschungsbüro für soziale Innovation der Universität Hamburg (ROSI). Darüber hinaus wird es von der Transferagentur der Universität Hamburg gefördert, wodurch wir z. B. die Möglichkeit haben, studentische Tutor:innen zu beschäftigen und die studentischen Forschungsgruppen zusätzlich in ihrer Arbeit zu unterstützen. Eine Besonderheit dieses Angebotes zum forschenden Lernen ist auch, dass die Forschungsprojekte über mehrere Semester laufen, die Studierenden während des Forschungsprozesses wechseln und in einem Semester eher Teilforschungen durchgeführt werden. Ein weiterer Bezugspunkt für die Praxisbeispiele, die weiter unten genannt werden, ist der Grundkurs Methoden der empirischen Sozialforschung in den BA-Programmen Politikwissenschaft und Soziologie. Auch in diesem Kurs arbeiten wir mit Praxispartner:innen zusammen

Umfeld

Grund

Persönliches professionelles Anliegen

Impuls aus meinem Umfeld

Was war der Grund dafür, dass ich mich für das forschende Lernen entschieden habe?

Die Gründe, warum ich mich entschieden habe, forschendes Lernen in vielen meiner Lehrveranstaltungen zu realisieren, können in äußere Umstände und innere Überzeugungen unterschieden werden. So sehen zum einen die Studienordnungen der verschiedenen Studiengänge vor, Lehrveranstaltungen durchzuführen, in denen die Lernenden beginnen, eigenständig zu forschen. Andererseits bin ich fest davon überzeugt, dass durch das didaktische Prinzip des forschenden Lernens die Studierenden die Lerninhalte tiefer, involvierter und engagierter verinnerlichen und dies zu mehr Freude bei den Studierenden sowie zu einem größeren Lernerfolg führt. Auch für mich als Lehrender empfinde ich dieses Format viel gewinnbringender als klassische Veranstaltungen. So gefällt mir, dass durch das forschende Lernen Hierarchien zwischen meinen Studierenden und mir abgebaut werden und wir gemeinsam und auf Augenhöhe über Probleme und Herausforderungen im Forschungsprozess diskutieren.

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Umsetzung

Länger als ein Semester

Eigenes Format

Curricular verankert & freiwilliges Angebot

Forschungsprozess: von Lehrenden bei Bedarf unterstützt

Feedback:Peers, Lehrende & Externe

Forschungsergebnisse: öffentlich

Wie ist mein Lehrangebot zum forschenden Lernen genau beschaffen?

Die Umsetzung des CC-Lab zeichnet sich im Gegensatz zu meinen anderen Veranstaltungen zum forschenden Lernen durch eine recht offene Struktur aus, in der der Forschungsprozess freier gestaltet ist. Trotz dieser Offenheit gibt es auch im CC-Lab bestimmte Forschungsphasen, die die verschiedenen studentischen Forschungsgruppen, bestehend aus 4-5 Mitgliedern, durchlaufen. In der Vorbereitungsphase treffen sich zunächst das ROSI, die Community-Partner:innen und ich und besprechen erste Ideen. Gemeinsam schärfen wir diese, so dass wir den Studierenden erste Themenvorschläge an die Hand geben können, um die es in den verschiedenen Forschungsprojekten gehen soll.

Danach folgt die Initialisierungsphase, in der wir die Themen den Studierenden vorstellen, diese sich mit mindestens zwei der möglichen Forschungsideen auseinandersetzen und es zur Gruppenbildung kommt. In diesem Zusammenhang wird auch die soziale Perspektive des gemeinsamen Forschens mit einbezogen und grundlegende Verhaltensregeln in den verschiedenen Gruppen erarbeitet. Ich spreche hier gerne davon, dass sich eine Gruppe eine gemeinsame Verfassung gibt, in der sie festhält, wie sie sich organisiert, wie und worüber sie kommuniziert oder wie mit Konflikten im Team umgegangen werden soll. Durch diese gemeinsamen Grundregeln können einige spätere Probleme vermieden oder Gruppenkonflikte etwas abgemildert werden.

Danach beginnt die eigentliche Arbeitsphase, in der die Studierenden ihre Forschungsvorhaben konkretisieren und gemeinsam mit den Community-Partner:innen die theoretischen Grundlagen und ausgewählten Methoden erarbeiten, einen Forschungsplan mit Meilensteinen erstellen und mit der Forschungstätigkeit beginnen. Die Forschungsprojekte können sehr unterschiedlicher Natur sein. So hat beispielsweise eine studentische Forschungsgruppe untersucht, was die Kernelemente eines Hauses des Engagements sind und daraus einen Leitfaden entwickelt, mit dessen Hilfe auch andere Städte eine solche Einrichtung gründen können. Eine andere Gruppe hat sich mit dem Thema der migrantischen Selbstorganisation beschäftigt und in diesem Zusammenhang eine Netzwerkveranstaltung organisiert.

Die Arbeitsphase ist durch drei Aspekte gekennzeichnet. Erstens arbeiten die studentischen Forschungsgruppen selbstständig an ihren Projekten, zweitens tauschen wir uns regelmäßig im Plenum über Teilergebnisse aus und diskutieren diese, wobei jede Gruppe ihren aktuellen Stand vorstellt. Drittens gibt es in dieser Phase verschiedene inhaltliche Inputs, die teilweise durch mich, das ROSI oder Expert:innen zu bestimmten Themenkomplexen gehalten werden. Dabei handelt es sich vor allem um vertiefende Workshops, in denen die Studierenden z. B. weiterführende Informationen zur Erstellung von standardisierten Fragebögen erhalten oder vertiefende Kenntnisse zu bestimmten Auswertungsmethoden vermittelt bekommen.

Die Community-Partner:innen sind ein wichtiger Teil des Forschungsteams. Sie können sich auf unterschiedliche Weise einbringen indem sie etwa eher als Mentor:innen agieren, die z. B. Kontakte herstellen oder lokales Wissen beisteuern; oder indem sie, wenn mehr Zeit und Ressourcen da sind, sehr aktiv an jedem Gruppentreffen teilnehmen und auch selbst forschend tätig werden. Wie genau das individuelle Engagement der Community-Partner:innen aussieht, bleibt ihnen überlassen. Wichtig ist uns jedoch, dass dies zu Beginn des Seminars kommuniziert wird, damit alle Gruppenmitglieder klare Erwartungen haben.

Zum Ende der Arbeitsphase präsentieren die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse sowohl mündlich als auch schriftlich. Die eigentliche Prüfungsleistung kann dabei unterschiedlich ausfallen, so hat eine Gruppe beispielsweise einen Leitfaden als konkretes Produkt entwickelt, während eine andere ein Netzwerk-Event geplant und durchgeführt hat und natürlich gibt es auch Gruppen, bei denen eine klassische Hausarbeit als Prüfungsformat am meisten Sinn ergibt. Trotz dieser unterschiedlichen Prüfungsschwerpunkte müssen jedoch alle Gruppen ihre Meilensteine, Forschungsmethoden und Ergebnisse in einem Portfolio zusammenfassen, wobei Umfang und Darstellung variieren können. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die verschiedenen Gruppen aufzeigen, welche Teilaspekte bzw. Teilforschungsfragen im Laufe des Semesters nicht beantwortet werden konnten, da dies die Grundlage für mögliche weiterführende Forschungen im nächsten Semester darstellt. Am Ende des Semesters findet eine Kick-Off-Veranstaltung für die neuen Studierenden statt, bei der die alten Forschungsgruppen ihre Arbeiten und Ergebnisse vorstellen und die neuen Forschenden Fragen stellen können.

Umfeld

Spannungen

Individuellem und sozialem Lernen

Arbeitsvolumen und verfügbare Ressourcen bei Lehrenden

Arbeitsaufwand und dem formal berechneten Zeitaufwand für Studierende

Welche Spannungen ergeben sich beim forschenden Lernen?

In dem Forschungsprozess des CC-Lab gibt es verschiedene Spannungen und Widersprüche, die sich am besten anhand der unterschiedlichen Akteur:innen skizzieren lassen.  So besteht die größte Spannung für mich als Lehrender darin, dass dieses Format sehr viel Spaß macht und zu besseren Lernerfolgen bei den Studierenden führt, aber auch einen wesentlich höheren Betreuungsaufwand für mich bedeutet. Dieses Thema hat mich schon lange beschäftigt und so habe ich 2010 das Projektbüro Angewandte Sozialforschung Fachbereich Sozialwissenschaften gegründet, das seit 2022 ROSI (Research Office for Social Innovation) heißt und seitdem als fakultäre Einrichtung Lehrende und Studierende bei bestimmten Aspekten des Forschungsprozesses unterstützt. Das ROSI übernimmt einige administrative, koordinierende und formale Aufgaben für Lehrende der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, kümmert sich etwa um das Thema Datenschutz in einer unserer Sitzungen und stellt in diesem Zusammenhang auch Vorlagen für Datenschutzerklärungen zur Verfügung. Außerdem tauschen wir uns mit anderen Lehrenden unserer Fakultät über Veranstaltungsformate und Zugänge zum forschenden Lernen aus. Gemeinsam diskutieren wir Probleme oder teilen Materialien. So haben wir im Laufe der Zeit eine gute Materialsammlung aufgebaut, die uns viel Zeit erspart. Eine wichtige Entlastung sind, sofern vorhanden, studentischen Tutor:innen, die mich vor allem bei sozialen Problemen oder Gruppenkonflikten entlasten und so viele Themen auf einer niederschwelligen Ebene mit den Studierenden besprechen, bevor sie an mich als Lehrende herangetragen werden. Umgekehrt erfahre ich auch von den studentischen Tutor:innen, wenn es größere Probleme in einer Gruppe gibt und kann, dann gezielt unterstützen und versuchen zu deeskalieren.

Aber nicht nur für mich als Lehrender, auch für die Studierenden liegt das größte Spannungsfeld in der Begeisterung und dem großen Engagement für das Projekt einerseits und dem hohen Arbeitsaufwand andererseits. So stellt das Projekt mit 6 Credit Points hohe qualitative und zeitliche Anforderungen an die Studierenden, die sie aus anderen Veranstaltungen eher nicht kennen, was dann zu einer Überforderung führen kann oder zumindest ein Umdenken notwendig macht. Dieses Spannungsfeld versuche ich aufzulösen, indem ich den Studierenden gleich zu Beginn die Erwartungen an die Veranstaltung deutlich kommuniziere und darauf hinweise, dass es sich um eine anspruchsvolle und zeitlich ungewohnt aufwändige Tätigkeit handelt, die auf verschiedenen Ebenen anstrengend sein kann. In diesem Zusammenhang spreche ich auch Gruppendynamiken an und versuche, ein Bewusstsein für diese zu schaffen, indem sich die einzelnen Gruppen z. B. die oben bereits erwähnte Gruppenverfassung geben. Zudem besprechen die studentischen Gruppen und ich im Semester anhand eines internen Fragebogens, wie die aktuelle Stimmung in der Gruppe ist, um so mögliche soziale Konflikte zu thematisieren. Auch unterstützen die studentischen Tutor:innen die Forschungsgruppen bei inhaltlichen oder sozialen Herausforderungen, geben Tipps zu verschiedenen Themen, stehen beratend zur Seite und informieren mich, wenn die Belastung für eine Gruppe zu hoch wird oder andere größere Probleme auftreten.

Neben den Spannungsfeldern aus Studierenden- und Lehrenden-Perspektive gibt es natürlich auch herausfordernde Aspekte mit den Community-Partner:innen, die teilweise andere Vorstellungen von Forschungsprojekten haben oder nicht verstehen, dass wir durch die Semesterzeit einen straffen Forschungsplan haben und Informationen möglichst schnell benötigen. Darüber hinaus gibt es manchmal andere Vorstellungen darüber, welche Feldzugänge wir haben und inwieweit wir auf die Unterstützung der Community-Partner:innen angewiesen sind. Hier ist es vor allem wichtig, mögliche Spannungsfelder zu thematisieren und den Community-Partner:innen von Anfang an unsere Möglichkeiten und Erwartungen an sie offen zu legen. Das schafft Verständnis auf beiden Seiten und löst viele Reibungspunkte.

Umfeld

Wirkung

Entwicklung und Ausleben von forschender Neugier

Erwerb von methodischen Kenntnissen

Berufsorientierung

Zusammenarbeit mit externen Projektpartner:innen

Erkennen von Zusammenhängen zwischen Studium und Beruf

Welchen Einfluss entfaltet mein Angebot zum forschenden Lernen?

Die Wirkungen und Effekte des CC-Labs lassen sich ebenfalls gut an den unterschiedlichen Akteur:innen der Forschungsprojekte skizzieren. Für die Studierenden führt diese Lehrveranstaltung zunächst einmal dazu, dass sie forschend tätig werden und so ein Verständnis dafür entwickeln, was es eigentlich bedeutet, sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte durchzuführen. Diese Erfahrung hilft den Studierenden einerseits zu erkennen, dass sie in ihrem Studium konkrete Werkzeuge zur Thematisierung und Lösung gesellschaftlicher Probleme erhalten und über spezifisches und anwendbares Wissen verfügen. Andererseits kriegen die Studierenden durch dieses Forschungsprojekt eine erste Vorstellung davon, ob diese Art der Arbeit auch für eine spätere Berufswahl interessant sein könnte. Während einige Studierende feststellen, dass sie tiefer in die empirische sozialwissenschaftliche Forschung eintauchen möchten und dann eventuell auch Tutor:innen für Lehrforschungsprojekte werden oder sich als studentische Mitarbeiter:innen am ROSI bewerben, stellen andere fest, dass eine berufliche Laufbahn in der empirischen sozialwissenschaftlichen Forschung für sie weniger attraktiv ist.Das forschende Lernen im CC-Lab ist somit ein wichtiger Grundstein für die spätere Berufswahl und gibt den Studierenden Orientierung für ihren beruflichen Werdegang nach der universitären Ausbildung.

Ein weiterer Aspekt ist, dass die Studierenden durch unsere Community-Forschung Selbstwirksamkeit erfahren und merken, dass ihre Arbeit nicht nur für ihr Studium, sondern auch für die Gesellschaft relevant ist. So finden die Erkenntnisse der Studierenden große Beachtung bei den Community-Partner:innen und werden häufig zum Anlass genommen, Veränderungen in den gemeinnützigen Einrichtungen anzustoßen. 

Diese Überlegung leitet weiter zu den Effekten für unsere Community-Partner:innen. So führen die Forschungsprojekte im CC-Lab zunächst einmal dazu, dass die Praxispartner:innen beginnen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und über ihre Strukturen nachzudenken. Darüber hinaus wirken die Forschungsergebnisse stark in die einzelnen Institutionen hinein, indem z. B. konkrete Produkte wie Leitfäden oder eine Netzwerkveranstaltung entstehen oder durch unsere erarbeiteten Handlungsempfehlungen Veränderungen in bestimmten Bereichen der Institutionen angestoßen werden. So hat z. B. eine gemeinnützige Einrichtung ihre Weiterbildungsangebote für Erwachsene auf Basis der von uns erarbeiteten Ergebnisse komplett neu konzipiert und angepasst. Ein weiterer Effekt ist, dass auch die Praxispartner:innen durch unsere Kooperationen Einblicke in sozialwissenschaftliche Forschung erhalten, deren Komplexität und Vielfalt besser verstehen und den Wert dieser Forschungsart für ihre berufliche Praxis erkennen.

Aus meiner Perspektive als Lehrender merke ich außerdem den Effekt, dass mir das forschende Lernen mit Studierenden und Community-Partner:innen viel Freude bereitet und ich sehe, wie die Studierenden an der Projektarbeit wachsen. Es macht mir auch Spaß, sowohl den Studierenden als auch den Praxispartner:innen zu zeigen, dass wir als Sozialwissenschaftler:innen nicht nur im Elfenbeinturm sitzen, sondern auch für gemeinnützige Einrichtungen wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse erarbeiten und kleine gesellschaftliche Veränderungen anstoßen können.

Flaschenpost
  • Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp
  • Universität Hamburg
  • 2024
  • Das co-kreative Forschungsseminar Campus meets Community Lab findet in den Politik- und Sozialwissenschaften an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften statt und wird von dem Forschungsbüro für soziale Innovation der Universität Hamburg und Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp betreut. Im Rahmen des Seminars erforschen Bachelor- und Masterstudierende gemeinsam mit gemeinnützigen Einrichtungen über mehrere Semester sozialwissenschaftliche Themenfelder.

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  • CC BY SA (unsere Empfehlung: Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen)
  • Schnapp, Kai-Uwe (2024). Mit forschendem Lernen gemeinnützige Organisationen unterstützen und sozialwissenschaftlichen Themen nachgehen. Insel der Forschung:: Beispiele & Good Practices.
  • übergreifend
  • Politik- & Sozialwissenschaften